Foto-Aktion bei der Siegerehrung Warum die Athleten bei Olympia 2024 so viele Selfies machen
Paris · Zu den Neuerungen in Paris 2024 zählt das gemeinsame Selfie der Medaillengewinner bei der Siegerehrung. Was hinter der Aktion steckt und welche Athleten aus Deutschland besonders fleißig Fotos knipsen.
09.08.2024, 12:46 Uhr
Athleten aus unterschiedlichen Ländern nehmen bei Olympia gemeinsam ein Foto auf – was normalerweise nicht mehr als eine nette Geste ist, gewinnt an Brisanz, wenn die politische Lage zwischen den Ländern angespannt ist. So sorgte in Paris ein Selfie für viel Aufsehen, das die Tischtennisspieler Kim Kum Yong und Ri Jong Sik aus Nordkorea zusammen mit Shin Yubin und Lim Jonghoon aus Südkorea sowie den chinesischen Olympiasiegern Sun Yingsha und Wang Chuqin aufgenommen haben.
Hinter dem Gruppenfoto steckt jedoch – zumindest in erster Linie – nicht die Absicht, Nord- und Südkorea zu vereinen. Wer auch andere Siegerehrungen bei Olympia 2024 verfolgt, stellt schnell fest, dass das gemeinsame Selfie jedes Mal auf dem Programm steht. So grinsten beispielsweise wenige Tage später auch Fan Zhendong, Truls Moregardh und Félix Lebrun, die Medaillengewinner des Herren-Einzelwettbewerbs, in eine Kamera – und zwar in die gleiche Kamera eines goldenen, quadratischen Smartphones. Die Selfies bei den Siegerehrungen sind eine Werbeaktion eines Olympia-Partners, die auf ein neues Klapphandy aufmerksam macht. Jeder Athlet hat eine Sonderedition des Smartphones geschenkt bekommen.
Das gemeinsame Foto bei der Siegerehrung deutet also nicht unbedingt auf ein gutes Verhältnis zwischen den Athleten hin. Sogar Ryuju Nagayama und Francisco Garrigos sind zusammen auf einem Selfie zu sehen – kurz nachdem der japanische Judoka dem spanischen Judoka aufgrund eines Zwischenfalls den Handschlag verweigert hat. Zu einer Versöhnung ist es später aber tatsächlich gekommen, dokumentiert wurde auch das mit einem Foto. Auf Instagram schreibt Nagayama dazu, dass sich Garrigos bei ihm entschuldigt habe.
Schon Rio 2016 hat es vorgemacht
Es braucht auch zumeist keine Werbeaktion, um Athleten zusammenzubringen: Bereits in Rio 2016 hat ein gemeinsames Selfie einer nordkoreanischen und einer südkoreanischen Turnerin für Wirbel gesorgt. Entstanden ist das Foto von Lee Eun-ju aus Südkorea und Hong Un-jong aus Nordkorea aber – anders als das von Paris 2024 – spontan und ungezwungen.
Natürlich haben die Athleten von Olympia 2024 aber auch abseits der Siegerehrung fleißig Fotos geknipst. Der deutsche Tischtennisspieler Dimitrij Ovtcharov hat sich mit seinem Teamkollegen Dang Qiu ein Tennisspiel des serbischen Superstars Novak Djokovic angeschaut und den Moment mit einem Selfie festgehalten.
Qiu selbst ist auf die Foto-Jagd gegangen und hat sich mit den spanischen Tennisspielern Carlos Alcaraz und Rafael Nadal ablichten lassen. Timo Boll wiederum hat ein Foto mit Chinas Ma Long aufgenommen.
Der Biss in die Medaille
Ein beliebtes Foto-Motiv ist bei den Athleten der Biss in die Medaille, zu sehen etwa bei Deutschlands Zehnkämpfer Leo Neugebauer. Grund dürfte nicht der Geschmack der Medaille sein, sondern vielmehr die Tradition, die daher kommen soll, dass früher auf diese Weise die Echtheit von Gold überprüft wurde.
Für eine Medaille reichte es bei den Beachvolleyballerinnen Laura Ludwig und Louisa Lippmann nicht – diese brauchen sie für ihre Selfies aber auch nicht. Ob mit Schmollmund oder mit ausgestreckter Zunge, ihren Spaß hatten sie in Paris sichtlich.
Der Basketballerin Satou Sabally wiederum waren normale Selfies nicht genug – sie nahm gleich ein Video mit dem ganzen Team Deutschland auf, Tanzeinlage inklusive.
Selfies sind bei Olympia 2024 also Pflicht und Kür zugleich. Zum Weltfrieden dürften die vielen Fotos der Athleten zwar nicht wirklich beitragen, schön anzusehen sind sie als kleines Extra zum sportlichen Spektakel aber dennoch.
Hier geht es zur Bilderstrecke: Die schönsten Selfies der Athleten bei Olympia 2024
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